Die Arbeit im Home-Office stellt für immer mehr Arbeitnehmer eine interessante Alternative zum Arbeitsplatz vor Ort im Callcenter dar.
Einerseits werden die Städte, wo nun mal die meisten Firmen sitzen, immer voller, weshalb Mieten kaum noch bezahlbar sind. Wohnt man außerhalb, rauben einem andererseits lange Wege zur Arbeitsstelle viel Freizeit. Und für Autofahrer wird die Fahrt zur Arbeit zudem durch immer längere Staus zur Tortur.
Absehbar wird sich beides nicht verbessern, weshalb dezentrale Arbeitsplätze, bzw. Telearbeit sehr wahrscheinlich künftig eine immer größere Rolle spielen werden.
Arbeitsweg oder Miete sparen sind also schon mal zwei große Vorteile vom Home-Office.
Speziell die Corona-Pandemie hat etliche Unternehmen gezwungen, ihre Mitarbeiter wegen der Ansteckungsgefahr „auszuquartieren“, um den Geschäftsbetrieb aufrechtzuerhalten. Arbeitgeber wie auch Mitarbeiter haben dadurch unfreiwillig festgestellt, dass es tatsächlich funktioniert, bzw. funktionieren kann, wenn man nicht (immer) physisch anwesend ist.
Denn dank Computer, Internet und Telefon können viele Arbeitnehmer ihrem Job von zu Hause aus nachgehen. Und da Computer, Internet und Telefon auch die Hauptarbeitsmittel von Callcenter-Agents sind, sind die meisten Callcenter-Dienstleitungen prädestiniert, um aus dem Home-Office ausgeübt zu werden.
Die erforderliche Infrastruktur lässt sich im Regelfall bei fast jedem zu Hause realisieren oder ist schon vorhanden. Die grundsätzlichen Voraussetzungen fürs Home-Office sind nämlich:
Notwendige Zugänge und Programme (Intranet, CRM-System, Knowledge Base, Ticket-System, Dialer etc.) werden vom Arbeitgeber zur Verfügung gestellt.
Wenn du selbstständig als Callcenter-Agent im Home-Office arbeiten möchtest, musst du dir natürlich deine eigene Software-Ausstattung für deine Projekte zulegen.
Bei einem Callcenter-Job von zu Hause telefonierst du normalerweise nicht über deinen Festnetzanschluss (oder dein Mobiltelefon), sondern per VoIP, was über deine Internetleitung geht. Da du zudem auch über diesen Anschluss arbeitest (z.B. Remote-Zugriff auf das Intranet), muss deine Leitung schnell sein. Ein 16-Mbit-Anschluss reicht aber im Regelfall hierfür aus.
Für die Arbeit benötigst du einen einigermaßen großen Bildschirm und eine Tastatur, um zügig tippen zu können – also einen Desktop-PC oder einen Laptop. Außerdem musst du ein Headset anschließen können.
Falls du beides nicht hast, findest du beim Computerhändler deines Vertrauens oder online, z.B. bei Amazon, einen passenden Laptop oder Desktop-PC, oft auch schon für kleines Geld.
Ein Tablet ist zum ernsthaften Arbeiten übrigens nicht geeignet, ein Handy noch weniger.
Um „freihändig“ arbeiten zu können, brauchst du eine Headset. Da das Thema etwas komplexer ist und es einiges bei der Auswahl zu beachten gibt, haben wir in einem separaten Artikel eine Übersicht zu Headsets mit Vor- und Nachteilen zusammengestellt.
Für die Arbeit von zu Hause aus ist die Wahl des Arbeitsplatzes nicht unerheblich. Umfeld und Sitzposition wirken sich nämlich unmittelbar auf deine Arbeitsweise aus. Wir fangen mal mit der schlechtesten Option an:
Natürlich ist es lässig, mit dem Laptop auf dem Sofa zu sitzen. Aber du wirst schnell feststellen, dass man so über einen längeren Zeitraum nicht besonders konzentriert arbeiten kann – das merken auch deine Gesprächspartner.
Aus ergonomischer Sicht ist es definitiv besser, aufrecht und am Tisch sitzend zu arbeiten, auch wenn es nur der Küchentisch ist. Wir können uns bei dieser Körperhaltung am besten konzentrieren und auch das Sprechen (Atmen) fällt uns in der Position viel leichter. Der große Nachteil ist hier, dass man seinen Arbeitsplatz immer wieder auf- und abbauen muss, wenn der Tisch für seinen eigentlichen Zweck oder anderweitig genutzt wird.
Wer ausreichend Platz hat, sollte daher seine Arbeit nach Möglichkeit an einem separaten Schreibtisch ausüben. Hier kannst du alle Arbeitsmittel und Unterlagen liegenlassen und am nächsten Tag an gleicher Stellen weitermachen. Man bekommt Schreibtische schon für unter 50 Euro.
Die beste Lösung ist ein Arbeitszimmer, vor allem, wenn sich während deiner Arbeitszeiten noch andere Personen im Haushalt aufhalten. Außerdem hat ein separates Arbeitszimmer den psychologischen Vorteil, dass man mit dem Feierabend die Tür hinter sich schließen kann und eine klare Trennung zum Privatleben hat.
Natürlich ist es immer eine Frage des Platzangebots, das man zur Verfügung hat. Solltest du aber in Erwägung ziehen, mittel- und langfristig dauerhaft bzw. hauptsächlich von zu Hause aus zu arbeiten, und aktuell nicht ausreichend Platz haben, könnte sogar ein Umzug – und dann unter Berücksichtigung eines separaten Arbeitszimmers – Sinn machen. Ein Arbeitszimmer bringt nämlich zudem einige steuerliche Vorteile mit sich!
Bevor du dich ins Abenteuer Home-Office stürzt, hier einige Punkte, die für oder gegen die Arbeit von zu Hause sprechen (könnten) und die du in deine Überlegungen einfließen lassen solltest:
Bei der Aufstellung trifft natürlich nicht alles auf jeden zu. Faktisch überwiegen aber die Vorteile. Letztendlich ist es eine Typfrage, also ob du gerne Kollegen um dich herum hast oder ob du lieber allein arbeitest – und dann auch besser und effizienter, weil du deine Ruhe hast.
Wenn du zudem die nötige Disziplin mitbringst, dich täglich neu motivieren kannst und die o.g. Rahmenbedingungen stimmen, kann die Arbeit von zu Hause eine ordentliche Steigerung der Lebensqualität für dich bedeuten.
Der Trend zum Home-Office ist jedenfalls groß und auch die Bereitschaft der Arbeitgeber wächst. Wenn du in einem festen Beschäftigungsverhältnis bist, frag‘ doch einfach mal nach, ob Home-Office bzw. Remote-Arbeit eine Option wäre.
Eventuell sind ja (für den Anfang) auch Modelle wie „jede zweite Woche im Home-Office“ oder „zwei Tage Office, drei Tage Home-Office“ denkbar.
Jetzt kann es natürlich sein, dass dein Arbeitgeber partout keine Mitarbeit aus dem Home-Office haben will. Du möchtest aber unbedingt von zu Hause aus arbeiten – oder du musst es sogar. Sei es wegen eines langen Arbeitswegs, oder weil du keinen passenden Arbeitsplatz in der Umgebung findest, aber ortsgebunden bist, oder weil du dich um jemanden (Kind/er, Partner/in, Eltern/teil) kümmern musst oder vielleicht ein Handicap hast.
Hier könnte die Selbstständigkeit, z. B. als Callcenter-Agent, eine Option sein. Und das vielleicht sogar mit anderen, die ebenfalls von zu Hause arbeiten, im Verbund als Virtuelles Callcenter. Oder du bietest einen Sekretariatsservice an, was wunderbar aus dem Home-Office funktioniert. Auch als Virtual Personal Assistant kannst du aus den eigenen vier Wänden für Kunden auf der ganzen Welt arbeiten.
Denk‘ einfach mal drüber nach! Die nötige Infrastruktur ist wie beschrieben überschaubar und ggf. schon vorhanden. Eigentlich fehlen in den meisten Fällen nur noch die passenden Jobs bzw. Auftraggeber. Und hierbei kann unser Portal eventuell behilflich sein…
Michael hat ganz ursprünglich mal als Surflehrer auf Teneriffa gearbeitet. Als die Surfschule, bei der er angestellt war, schließen musste, fand er keinen neuen Job als Surflehrer. Da er aber auf der Kanareninsel bleiben wollte, hat er dort in einem deutschen Callcenter angeheuert. Michael kann gut mit Menschen, weshalb er im Vertrieb recht erfolgreich ist. Mittlerweile lebt er auf Mallorca und arbeitet als Projektleiter in einem Callcenter in Palma… ohne Sonne geht’s einfach nicht :)